
Schaufenster Dekoration für den Einzelhandel.
Eine gute Lage für Ihr Geschäft zu finden ist eine Sache. Die Andere ist es Ihre Schaufenster so zu gestalten, dass Laufkundschaft förmlich in Ihren Store reingezogen wird. Für Ihre Kunden stellt das Schaufenster den berühmten ersten Eindruck dar. Es ist der erste Touchpoint zwischen Ihrem Business und Ihren zukünftigen Kunden. Es leuchtet jedem ein, wie wichtig ein perfektes Schaufensterdesign ist.
Die große Frage lautet jetzt: Wie soll ich mein Schaufenster ausstatten? Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag 10 wertvolle Tipps, die Ihnen helfen Laufkundschaft einzufangen und zum Kauf zu bewegen.
Darum geht es:
- Die Kundschaft in- und auswendig kennen.
- Der rote Faden in Ihrem Schaufensterdesign.
- Das Auge des Betrachters fesseln.
- Die richtigen Produkte auf Augenhöhe.
- Welche Rolle die Lage spielt.
- Weniger ist mehr.
- Regelmäßig frischen Wind ins Schaufenster bringen.
- Die Beleuchtung nicht vergessen.
- Verkaufsdaten aus der Kasse richtig nutzen.
- Nie die Inspiration verlieren.
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Die Kundschaft in- und auswendig kennen
Ihre Zielgruppe beschreibt den Teil der Kundschaft, auf welchen Sie Ihre Marketingmaßnahmen und Ihre Kommunikation primär ausrichten. Jedes Geschäft hat seine spezifische Zielgruppe. Davon hängt natürlich auch Ihr Schaufensterdesign ab. Hierbei müssen Sie einen Drahtseilakt hinlegen. Zum einen wollen Sie genau Ihre Zielgruppe ansprechen. Zum anderen wollen Sie es vermeiden, potentielle Kunden, die nicht dazu gehören abzuschrecken. Daher ist es wichtig Ihren Kundenkreis sehr gut zu kennen. Sie sollten wissen, welche Produkte interessant für Ihre Zielgruppe sind. Aktuelle Trends gilt es ebenfalls auf dem Schirm zu haben.
Disclaimer:
Dieser Punkt 1 ist vermutlich der Wichtigste in dieser ganzen Anleitung. Missverstehen Sie diesen ersten Hinweis nicht als notwendige aber dann doch überflüssige Einleitung. Machen Sie sich wirklich klar, wer Ihre Zielkunden sind und was diese wirklich wollen. Ihre Kunden werden sofort bemerken wenn Ihnen dieser rote Faden im Laufe der Zeit abhandenkommt. Wenn nicht bewusst, dann eben im Unterbewusstsein…genau dort wo Entscheidungen wirklich getroffen werden!
Emotionen sprechen das Unterbewusstsein perfekt an. In diesem Beispiel sieht man wie das Thema Liebe und Partnerschaft geschickt genutzt wird. Die verliebten Paare küssen sich auf den Fotos. Ganz nebenbei sehen Sie die wunderschönen Kleider. Eine perfekte Verbindung aus Emotionen und dem Produkt. Bravo! Voll auf den Punkt gebracht und ohne störenden Schnik-Schnak.
In diesem Fall richtet sich das Schaufensterdesign ganz klar an erwachsene Kunden mit einem erlesenen Geschmack und dem Fokus auf hochwertige Produkte. Wären Kinder oder Jugendliche die Zielgruppe für die Kleider, dann würde das Schaufenster ganz anders aussehen. Achten Sie also bei Ihrem Design zuerst auf Ihre Zielgruppe!
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Der rote Faden Ihres Schaufensterdesigns.
Ihr Schaufenster braucht nicht nur die richtigen Produkte für die Zielgruppe. Damit die Präsentation insgesamt schlüssig und einladend wirkt brauchen Sie ein Kernthema, einen Rahmenhandlung oder auch einen roten Faden. Falls Sie Kurzwaren verkaufen könnte der rote Faden an sich Ihr Kernthema sein. 😊
Für alle anderen Branchen brauchen Sie aber etwas originelleres. Bei der Auswahl Ihres Themas sollten Sie daran denken, dass Schaufenster und Verkaufsraum zusammenpassen müssen. Ihre Kundschaft soll genau das erwarten, was Sie auch in Ihrem Geschäft verkaufen. Bevor Sie also Ihr Schaufenster zu planen beginnen, brauchen Sie ein Kernthema. Beginnen Sie bspw. beim Thema Halloween, dann ist das ein guter Start. Machen Sie aber nicht Schluss. Werden Sie spezifischer und damit einzigartiger und interessanter. Sleepy Hollow könnte demnach Ihr Fokusthema für den Herbst sein. Daran orientiert lässt sich dann schnell ein schönes Designthema umsetzen. Gehen Sie auch kurzerhand auf saisonale Besonderheiten ein. Mit einem Kundenstopper in Form ein Tafel lassen sich ganz schnell immer neue Botschaften und Themen umsetzen. Achten Sie auf Sauberkeit. Alles muss frisch, neu und aufgeräumt aussehen. Sortieren Sie regelmäßig um und ordnen Sie Ihre Schaufenster auch innerhalb einer Kampagne immer mal wieder neu an.
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Das Auge des Betrachters fesseln.
Sie brauchen unbedingt etwas das das Auge des Betrachters anzieht. Am besten etwas das auch von der anderen Straßenseite aus gut sichtbar ist. Eine entsprechende Größe ist hier also zwingend notwendig. Alle anderen Produkte oder Objekte sollten drumherum organisiert werden und als Co-Stars das Fokusobjekt unterstützen. Das Auge des Betrachters möchte durch geschicktes Design geführt werden. Es wäre fatal, wenn Ihre zukünftigen Kunden verwirrt werden und zu lange brauchen, um zu erfassen worum es in Ihrem Geschäft geht.
Zusammenfassung: Fokusobjekt auswählen, Begleitobjekte drumherum arrangieren und schnell zum Punkt kommen.
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Die richtigen Produkte auf Augenhöhe.
Das ist keine Metapher! Bringen Sie Ihre Fokusprodukte auf Augenhöhe des Betrachters. Es geht einfach darum, möglichst schnell erkennen zu können was wichtig ist. Dabei ist die Augenhöhe die ideale Position für Ihre Artikel. In die Ebenen darüber oder darunter wandert das Auge des Betrachters erst danach. Achten Sie darauf beim Design Ihrer Schaufenster. Hier im Beispiel von Berluti wurde dahingehend ein super Job gemacht. Besonders bemerkenswert ist hierbei der Minimalismus, der dem Betrachter genau zeigt, worauf es ankommt. Der auffällige Schatten zwingt den Kunden förmlich näher zu treten und sich in Folge dessen, das Outfit genau anzuschauen. Perfekt.
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Welche Rolle die Lage spielt.
Das Design Ihres Schaufensters soll an die jeweilige Lage Ihres Geschäfts angepasst sein. Befindet sich Ihr Geschäft in einem Einkaufszentrum, wo die Laufkundschaft sehr nah am Schaufenster vorbeiläuft? Eventuell haben Sie Ihre Filiale auch auf einer geschäftigen Einkaufspassage mit vielen anderen Läden in unmittelbarer Nachbarschaft. Vielleicht haben Sie auch beobachtet, dass vornehmlich Familien mit Kindern an Ihrer Filiale entlanglaufen. Es könnte auch sein, dass Sie an einer Straße gelegen sind und Ihre „Laufkundschaft“ eigentlich eine Fahrkundschaft ist, die hauptsächlich mit dem Auto unterwegs ist. Diese Fragen müssen Sie sich stellen und beantworten.
Sollten Sie beispielsweise die Aufmerksamkeit der Autofahrer erlangen wollen, dann brauchen Sie große und farblich auffällige Produkte in der Auslage. Nur so lässt sich schnell die Aufmerksamkeit fesseln. Eventuell spielt die richtige Ausleuchtung eine große Rolle. Denken Sie auch an die dunklen Wintermonate.
So sollte es also nicht aussehen:
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Weniger ist mehr.
Der Sinn eines Schaufensters ist es nicht, alles zu zeigen was Sie anbieten. Dementsprechend vermeiden Sie Unordnung durch zu viele Produkte unbedingt! Wenn Sie alles zeigen was Sie haben erkennen die Betrachter am Ende nichts von dem was Sie brauchen. Reduzieren Sie auf möglichst wenige Eyecatcher und halten Sie akribische Ordnung. Außerdem geht es ja darum Neugierde zu wecken. Neugierde auf das was noch kommen mag – auf das Unbekannte. Schon allein deswegen sollten Sie eher wenige Produkte im Schaufenster präsentieren. Dafür aber die Richtigen.
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Regelmäßig frischen Wind ins Schaufenster bringen.
Kunden werden von Ihrem Schaufenster auf Ihr gesamtes Geschäft schließen. Stellen Sie sich vor Sie ändern die Auslage ganze 6 Monate gar nicht. Ihre Kunden werden annehmen, dass Sie einfach nichts neues anzubieten haben. Das wollen wir vermeiden.
Am besten gehen Sie wie folgt vor. Erstellen Sie ein Schaufensterdesign und überlegen Sie sich gleich dabei ca. zwei weitere Versionen des gleichen Designs. Nach zwei Wochen ändern Sie nur die Anordnung und einige wenige Details. So updaten Sie Ihr Schaufenster zu einer neuen frischen Version ohne großen Aufwand. Im neuen Monat lassen Sie sich ein komplett neues Design einfallen mit eben diesen zwei Versionen. Auf diese Weise bleibt der Aufwand gering und der Effekt aber groß.
Ihr Schaufenster sollte natürlich immer sauber gehalten werden – auch zwischen diesen Updates.
Tipp: Gehen Sie regelmäßig selbst vor das Schaufenster. Versetzen Sie sich in die Kundenperspektive und betrachten Sie Ihr Design kritisch.
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Die Beleuchtung nicht vergessen.
Beleuchtung kann das Zünglein an der Waage sein. Im richtigen Licht sieht alles überzeugender aus. Dabei ist es egal ob Ihr Design in die Richtung romantisch, gruselig oder verspielt geht. Sie brauchen immer eine gute Beleuchtung, um diese Effekte zu unterstützen. Probieren Sie verschiedene Beleuchtungsfarben und vor allem Positionen aus. Grundlegend gilt es beim Zusammenspiel von Lichtquelle und Objekt immer auch um die Position der Schatten. Behalten Sie diesen Aspekt unbedingt im Auge.
Wenn Sie Ihr Geschäft abends schließen, dann können Sie natürlich keine Kunden mehr empfangen. Mit der richtigen Beleuchtung allerdings, können Sie auch nach Ladenschluss weiter Laufkunden neugierig machen und begeistern. Investieren Sie also unbedingt in Beleuchtung die auch diesen Zweck erfüllen kann.
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Verkaufsdaten aus der Kasse richtig nutzen.
Einige Kassensystem können Ihnen aktiv beim Schaufensterdesign helfen. Manche dieser Kassensysteme verfügen über Funktionen, die über bloßes Kassieren und Bestandsverwalten hinaus gehen. Besonders wertvolle Erkenntnisse werden aus Statistiken und Abverkaufsdaten gewonnen. Mit diesen Systemen erfahren Sie, welche Artikel sich am schnellsten verkaufen. Einige POS-Lösungen zeigen Ihnen auch welche Produkte am schnellsten oder in welchen Kombinationen verkauft werden. So gewinnen Sie wertvolle Erkenntnisse über das Kaufverhalten Ihrer Kundschaft. Daraus leiten Sie fundierte Maßnahmen für Ihre Schaufenster und Ihr gesamtes Business ab.
Sie brauchen unbedingt ein Kassensystem, das in der Lage ist, eine automatisierte ABC-Analyse zu erstellen. In dieser Auswertung erfahren Sie exakt welche Artikel für die Mehrheit Ihres Umsatzes verantwortlich sind. Logisch, dass Sie diese Artikel auch weiterhin stärken wollen und in Ihrem Schaufenster präsentieren. Aber auch viele andere Verkaufstrends lassen sich in den Statistiken Ihres Kassensystems ablesen.
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Nie die Inspiration verlieren.
Kreativität ist die wichtigste Zutat für durchgängig überzeugende Schaufensterdekoration. Man muss wirklich ständig inspiriert bleiben, um kreative Schaufenster gestalten zu können. Daher müssen Sie sich schon frühzeitig um gute Inspirationsquellen kümmern. Eine super schnelle Inspirationsquelle sind die sozialen Netzwerke Pinterest und Instagram.
Tipp: Schauen Sie in die #hashtags der Beiträge, die Ihnen weitergeholfen haben und abonnieren Sie diese Hashtags. Jetzt versorgt Sie die App automatisch mit den besten Beiträgen zu diesem Thema.
Nehmen Sie aber unbedingt noch einen dritten Inspirationslieferanten in Ihr Portfolio mit auf – die Konkurrenz. Versetzen Sie sich auch hier in die Lage der potentiellen Kunden und durchstreifen Sie die Einkaufszentren und Shoppingpassagen in der Nähe. Bewerten Sie jedes Schaufenster nach den erlernten Maßstäben und lassen sich von den guten Fenstern inspirieren. Besonders im Ausland, bspw. wenn Sie im Urlaub sind, sollten Sie die Augen offenhalten. Oftmals sind einige Trends und Ideen schon international etabliert bevor Sie bei uns in Deutschland ankommen. Vielleicht sind Sie ja der erste Filialist der die Innovation in Deutschland umsetzt?